TV-Serien Review

Monday, February 12, 2007

Besser als "24" ?

Prison Break
Für Fans von: Lost, 24
Kategorie: Action, Drama

Die erste Folge von Prison Break ist etwas verwirrend und wirkt eher wie ein Film von Alejandro González Iñárritu. Aber spätestens nach der 2. Folge ist die Ausgangslage klar:

Der Ingenieur Michael Scofield überfällt eine Bank, mit dem Ziel verhaftet zu werden. Denn im Gefängnis sitzt sein Bruder Lincoln Burrows (die unterschiedlichen Nachnamen werden in einer späteren Folge erklärt) im Todestrakt. Burrows wurde zum Tode verurteilt, weil er den Bruder des Vize-Präsidenten umgebracht haben soll. Scofield ist sich ziemlich sicher, dass es eine Verschwörung gibt um mit dem Mord etwas grösseres zu vertuschen. Da er nicht glaubt, dass Lincolns Anwältin (und Ex-Freundin) Veronica auf dem Gerichtsweg Erfolg haben wird, beschloss Michael, seinen Bruder aus dem Knast zu holen.
Michael hat alles so gut geplant wie möglich (wie gut, erfahren wir von Folge zu Folge), allerdings ist er immer wieder auf die Mithilfe von anderen Gefangenen angewiesen... und Kriminelle sind nicht immer zuverlässig. Hinzu kommt die Gefahr durch die Wärter, die noch Krimineller sind als manche Gefangene und die Gefahr von Aussen: Zwei Geheim-Agenten unternehmen alles, damit die Verschwörung nicht auffliegt.

Prison Break ist voller Cliffhanger und alles-oder-nichts-Situationen wie "24", bietet uns aber auch Rückblenden wie "Lost". Zu Beginn der ersten Staffel versucht Scofield ein Hindernis nach dem Anderen aus dem Weg zu schaffen. Sein Problem: er hat ein Gewissen, seine Gegner (innerhalb und ausserhalb des Gefängnisses) nicht. Das positive an der Serie ist, dass man mit Intelligenz und guter Planung die Skrupellosen und Gewalttätigen überlisten kann. Hier liegt auch der grösste Unterschied zu "24".

Vom Kult-Buch zur Kult-Serie

Dexter
Für Fans von: Six Feet Under
Kategorie: Drama

Die Serie Dexter basiert auf dem Buch "Darkly Dreaming Dexter" (auf Deutsch erschienen unter dem Titel "Des Todes dunkler Bruder") von Jeff Lindsay.
Die Hauptfigur dieser Geschichte, Dexter Morgan, ist ein Serienmörder. Dexter als 4-Jähriger von einem Polizisten, Harry Morgan, adoptiert. Als Dexter ein Teenager war, bemerkte Harry, dass Dexter den Drang verspürt Menschen und Tiere umzubringen. Harry weiss, dass Dexter früher oder später tatsächlich jemanden umbringen wird. Also bringt er ihm bei, die "richtigen" Opfer (Kriminelle) auszuwählen und sie so umzubringen, dass die Polizei ihn nicht erwischen wird.
Dank diesem "Training" lebt Dexter heute in Miami. Er arbeitet als Forensiker bei der örtliche Polizei (genauer gesagt, ist er Spezialist für Blut) und klärt andere Morde auf. Wann immer jemand nach Fehlern der Gerichte davonkommt, schlägt er zu und macht die Stadt sicherer. Dexter weiss, dass er nicht "normal" ist (er ist ein Soziopath) und sucht sich deshalb eine Freundin die so kaputt ist wie er: Rita. Sie hat bereits 2 Kinder aus einer Ehe mit einem Junkie. Weil sie in dieser Beziehung ständig verprügelt wurde, will sie keinen Sex mit Dexter. Dexter will auch keinen Sex mit Rita, denn beim Sex merken die Frauen normalerweise, dass mit ihm etwas nicht stimmt und verlassen ihn. Dexters leben gerät etwas durcheinander als ein Serienmörder Prostituierte umbringt und ihre Leichen ohne Blut zurück lässt. Nach und nach wird klar, dass dieser Serienmörder (der "Ice-Truck-Killer") mehr über Dexter Bescheid weiss, als ihm lieb sein kann. Dexter will den Mörder zur Strecke bringen, allerdings muss er aufpassen, dass sich Dexter dabei nicht selber verrät. Ach ja, eine Polizistin die an der Jagd auf den Ice-Truck-Killer beteiligt ist, ist Dexters Schwester Debra.

Wer ist eigentlich "der Gute" in dieser Serie? Dexter! Die Geschichte wird hauptsächlich aus seiner Perspektive erzählt und durch seine Kommentare aus dem Off wird er dem Zuseher sympathisch.
Da die Serie für den Pay-TV Sender Showtime produziert wurde, sind in dieser Serie mehr Blut zu sehen als üblich. Auch geflucht wird häufiger. Aber das alleine macht noch keine gute Serie. Hauptdarsteller Michael C. Hall zeigt uns den wohl sympathischsten Killer in der Geschichte des Fernsehens (und Kinos). 2007 wurde er dafür zurecht für einen Golden Globe nominiert.

Wenn das Remake besser ist als das Original

Battlestar Galactica (Kampstern Galctica)
Für Fans von: Lost, Veronica Mars
Kategorie: Science-Fiction, Action, Drama

Kampfstern Galactica? Hab ich mir das nicht in den 80ern schon angesehen? Die fliegen durch den Weltraum und kämpfen gegen diese Blechdosen-Roboter, oder?
Ja, aber es gibt jetzt eine neue Version! Die Ausgangslage ist ähnlich: Die Cylonen (Roboter die von Menschen erschaffen wurden) habe sich in einem Krieg von den Menschen befreit. 40 Jahre nach Ende dieses Krieges greifen sie plötzlich wieder an. Ermöglicht wurde ihnen dies durch Gaius Baltar, einen der angeblich klügsten, aber auch exzentrischsten Menschen auf Caprica. Baltar liess sich nämlich von einer Frau verführen, die den Cylonen den Zugang zum gesamten Verteidigungssystem der Menschen ermöglicht. Diese Frau war allerdings kein Mensch, sondern ein Cylon, denn (und das ist neu) die Cylonen können die Form von Menschen annehmen!
Innert kürzester Zeit zerstören die Cylonen die 12 Kolonien und nur ca. 50'000 Menschen (und auch Baltar) überleben auf ein paar wenigen Raumschiffen.

Die Menschen finden heraus, dass die Cylonen wie Menschen aussehen können und somit steht jeder schnell mal unter Verdacht, einer von ihnen zu sein. Da die Technologie der Cylonen so weit fortgeschritten ist, dass ein Unterschied kaum feststellbar ist. Hinzu kommt, dass diese menschlichen Cylonen so programmiert wurden, dass sie selber glauben, Menschen zu sein...

Battlestar Galactica lässt sich nur schwer zusammenfassen, die Geschichten sind vielschichtig (Schuld und Sühne, Rechte gegen Sicherheit, Mensch gegen Maschine, Vorsehung gegen den freien Willen). Die Qualität lässt sich nur schwer in zusammenfassen, am einfachsten in Auszeichungen:

- Beste Serie 2005 (nach Time Magazine, Rolling Stone und New York Newsday)
- Peabody Award 2006

Diese Serie empfehle ich wirklich jedem! Es geht hier um weitaus mehr als den Kampf Mensch vs. Maschine.

Tuesday, February 06, 2007

(Noch) nicht im Schweizer Fernsehen:

Heroes
Für Fans von: Lost
Kategorie: Science-Fiction, Mystery, Drama

Auf der ganzen Welt (aber hauptsächlich in den USA) entdecken Menschen, dass sie besondere Fähigkeiten haben:

Die 15-jährige Claire Bennett aus Odessa (Texas) merkt, dass ihre Wunden schnell heilen und dass sie selbst einen Sturz aus grosser Höhe überleben kann.

Der Japaner Hiro Nakamura ist davon überzeugt, Raum und Zeit beeinflussen zu können. Dann könnte er endlich ein Superheld werden.

Peter Petrelli aus New York ist überzeugt, dass er fliegen kann, weil er für grösser vorherbestimmt sei.

Sie und einige andere sind die Protagonisten der Serie "Heroes". Die vielen seltsamen Fähigkeiten machen aus der Serie eher ein Comic. Aber Aufgepasst: Es geht nicht einfach darum, wer welche Fähigkeiten hat. Es geht darum, wie jemand mit seinen Fähigkeiten umgeht. Einige wollen ihre Fähigkeiten für sich behalten wie Claire, die denkt sie wäre ein "Freak". Peter Petrelli riskiert sein Leben, nur um herauszufinden ob er überhaupt Fähigkeiten besitzt.

Angetrieben wird die Geschichte dadurch, einerseits ein Serienkiller namens "Sylar", der offensichtlich auch über besondere Fähigkeiten verfügt, Jagd auf andere "Heroes" macht. Andererseits sucht der Inder Mohinder Suresh von New York aus nach Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Sein Vater glaubte nämlich, einen nächsten Schritt der Evolution gefunden zu haben. Seine Ansichten haben ihm seinen Job und seinen Ruf gekostet. Doch nun wurde er umgebracht, gerade als er einen Weg gefunden hatte, Menschen mit besonderen Fähigkeiten zu finden....

Die vielen Figuren scheinen zu Beginn verwirrend zu sein, doch wie bei Lost sind alle miteinander verbunden. Die Geschichte(n) wird in wunderbaren Bildern erzählt und trotz der Comic-artigen Grundidee wirken alle Figuren menschlich.