TV-Serien Review

Tuesday, October 24, 2006

Meine Nummer 2: Veronica Mars

Diese Serie kennt fast niemand in der Schweiz. Das ist sehr Schade. Denn Veronica Mars ist die legitime Nachfolgerin von "Buffy the Vampire Slayer" (Buffy - Im Bann der Dämonen).

Die kleine Gemeinde "Neptune" liegt an der kalifornischen Pazifikküste. Neptune ist die Heimat der Reichen und noch Reicheren. Softwaremillionäre, ehemalige Profi-Sportler und Schauspieler leben hier Tür an Tür (oder besser Villa an Villa). Wer auf die örtliche Neptune High School geht (wie die zu Beginn der Serie 17-Jährige Veronica Mars), dessen Eltern sind entweder Millionäre oder sie arbeiten für Millionäre. Veronica gehörte früher zu den Privilegierten: ihr Vater war der Sheriff und hatte so trotz geringem Gehalt grosses Ansehen, ihr Freund war Duncan Kane, Sohn eines Software-Millionärs. Hier gibt's eine nette Einführung:



Doch für Veronica hat sich einiges geändert: Ihr Freund will nichts mehr von ihr wissen, ihre beste Freundin Lilly Kane (Schwester von Duncan) wurde unter mysteriösen Umständen ermordet und ihr Vater verlor im Zuge der Ermittlungen seinen Job und ihre Mutter hat urplötzlich die Stadt verlassen. Jetzt arbeitet ihr Vater, Keith Mars, als Privatdetektiv und Veronica hilft mit, auch wenn ihr Vater nicht immer damit einverstnden ist. Veronica will unbedingt aufklären, wer ihre Freundin Lilly wirklich umgebracht hat, denn die offizelle Version findet sie unglaubwürdig. Ihr Vater ist ihr keine Hilfe, da er mit der Sache nichts mehr zu tun haben will.

Die Serie lebt vor allem von der Hauptdarstellerin Kristen Bell, den tollen Drehbüchern, einer brillianten visuellen Umsetzung und einer passenden Musikauswahl. Zu Beginn ist die Erzählweise mit den vielen Rückblenden etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit gibt es immer weniger davon und wir erfahren immer mehr über die wahren Hintergründe über den Mord an Lilly Kane (wird am Ende der ersten Staffel aufgeklärt).

Der Stil erinnert an einen Roman von Raymond Chandler: Veronicas Kommentare aus dem Off, die Detektivarbeit in dunklen Nebengassen, die düsteren Geheimnisse der Oberschicht...

Jede Staffel hat eine übergeordnete Geschichte (Wer hat Lilly Kane getötet in Staffel 1), jede einzelne Folge hat ausserdem ein "Crime of the week", dass es aufzuklären gilt. Diese Geschichte ist meistens harmlos, bietet aber einen wichtigen Einblick in die Welt von Neptune, California.

Ein Highlight (aber nur in der englischen Originalversion) sind die vielen Anspielungen auf Filme, Musik und sogar Musicals in den Dialogen.

Die Figur von Veronica Mars ist wunderbar geschrieben und wird von Kristen Bell einfach überragend gespielt. Die anderen Schauspieler verblassen daher leicht neben ihr.

Wie zu Beginn gesagt ist Veronica Mars die legitime Nachfolgerin von "Buffy". Zwar hat Veronica keine Superkräfte und es tauchen keine Dämonen oder Vampire auf, aber Veronica ist eine starke Persönlichkeit wie auch Buffy. Selbst der Schöpfer von "Buffy", Joss Whedon, hält Veronica Mars für die momentan beste Serie im TV. Diese Lob hat ihm übrigens eine kleine Rolle eingebracht (zu Beginn der 2. Staffel). Ausserdem spielen Charisma Carpenter und Allyson Hannigan in einigen Folgen als Gäste mit.

Veronica Mars ist für alle die schon "Buffy" toll fanden und mit "O.C." nichts anfangen können (wie mich). Inzwischen ist Veronica Mars in der 3. Staffel und erfreut sich immer grösserer Beliebtheit.

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