TV-Serien Review

Monday, February 12, 2007

Besser als "24" ?

Prison Break
Für Fans von: Lost, 24
Kategorie: Action, Drama

Die erste Folge von Prison Break ist etwas verwirrend und wirkt eher wie ein Film von Alejandro González Iñárritu. Aber spätestens nach der 2. Folge ist die Ausgangslage klar:

Der Ingenieur Michael Scofield überfällt eine Bank, mit dem Ziel verhaftet zu werden. Denn im Gefängnis sitzt sein Bruder Lincoln Burrows (die unterschiedlichen Nachnamen werden in einer späteren Folge erklärt) im Todestrakt. Burrows wurde zum Tode verurteilt, weil er den Bruder des Vize-Präsidenten umgebracht haben soll. Scofield ist sich ziemlich sicher, dass es eine Verschwörung gibt um mit dem Mord etwas grösseres zu vertuschen. Da er nicht glaubt, dass Lincolns Anwältin (und Ex-Freundin) Veronica auf dem Gerichtsweg Erfolg haben wird, beschloss Michael, seinen Bruder aus dem Knast zu holen.
Michael hat alles so gut geplant wie möglich (wie gut, erfahren wir von Folge zu Folge), allerdings ist er immer wieder auf die Mithilfe von anderen Gefangenen angewiesen... und Kriminelle sind nicht immer zuverlässig. Hinzu kommt die Gefahr durch die Wärter, die noch Krimineller sind als manche Gefangene und die Gefahr von Aussen: Zwei Geheim-Agenten unternehmen alles, damit die Verschwörung nicht auffliegt.

Prison Break ist voller Cliffhanger und alles-oder-nichts-Situationen wie "24", bietet uns aber auch Rückblenden wie "Lost". Zu Beginn der ersten Staffel versucht Scofield ein Hindernis nach dem Anderen aus dem Weg zu schaffen. Sein Problem: er hat ein Gewissen, seine Gegner (innerhalb und ausserhalb des Gefängnisses) nicht. Das positive an der Serie ist, dass man mit Intelligenz und guter Planung die Skrupellosen und Gewalttätigen überlisten kann. Hier liegt auch der grösste Unterschied zu "24".

Vom Kult-Buch zur Kult-Serie

Dexter
Für Fans von: Six Feet Under
Kategorie: Drama

Die Serie Dexter basiert auf dem Buch "Darkly Dreaming Dexter" (auf Deutsch erschienen unter dem Titel "Des Todes dunkler Bruder") von Jeff Lindsay.
Die Hauptfigur dieser Geschichte, Dexter Morgan, ist ein Serienmörder. Dexter als 4-Jähriger von einem Polizisten, Harry Morgan, adoptiert. Als Dexter ein Teenager war, bemerkte Harry, dass Dexter den Drang verspürt Menschen und Tiere umzubringen. Harry weiss, dass Dexter früher oder später tatsächlich jemanden umbringen wird. Also bringt er ihm bei, die "richtigen" Opfer (Kriminelle) auszuwählen und sie so umzubringen, dass die Polizei ihn nicht erwischen wird.
Dank diesem "Training" lebt Dexter heute in Miami. Er arbeitet als Forensiker bei der örtliche Polizei (genauer gesagt, ist er Spezialist für Blut) und klärt andere Morde auf. Wann immer jemand nach Fehlern der Gerichte davonkommt, schlägt er zu und macht die Stadt sicherer. Dexter weiss, dass er nicht "normal" ist (er ist ein Soziopath) und sucht sich deshalb eine Freundin die so kaputt ist wie er: Rita. Sie hat bereits 2 Kinder aus einer Ehe mit einem Junkie. Weil sie in dieser Beziehung ständig verprügelt wurde, will sie keinen Sex mit Dexter. Dexter will auch keinen Sex mit Rita, denn beim Sex merken die Frauen normalerweise, dass mit ihm etwas nicht stimmt und verlassen ihn. Dexters leben gerät etwas durcheinander als ein Serienmörder Prostituierte umbringt und ihre Leichen ohne Blut zurück lässt. Nach und nach wird klar, dass dieser Serienmörder (der "Ice-Truck-Killer") mehr über Dexter Bescheid weiss, als ihm lieb sein kann. Dexter will den Mörder zur Strecke bringen, allerdings muss er aufpassen, dass sich Dexter dabei nicht selber verrät. Ach ja, eine Polizistin die an der Jagd auf den Ice-Truck-Killer beteiligt ist, ist Dexters Schwester Debra.

Wer ist eigentlich "der Gute" in dieser Serie? Dexter! Die Geschichte wird hauptsächlich aus seiner Perspektive erzählt und durch seine Kommentare aus dem Off wird er dem Zuseher sympathisch.
Da die Serie für den Pay-TV Sender Showtime produziert wurde, sind in dieser Serie mehr Blut zu sehen als üblich. Auch geflucht wird häufiger. Aber das alleine macht noch keine gute Serie. Hauptdarsteller Michael C. Hall zeigt uns den wohl sympathischsten Killer in der Geschichte des Fernsehens (und Kinos). 2007 wurde er dafür zurecht für einen Golden Globe nominiert.

Wenn das Remake besser ist als das Original

Battlestar Galactica (Kampstern Galctica)
Für Fans von: Lost, Veronica Mars
Kategorie: Science-Fiction, Action, Drama

Kampfstern Galactica? Hab ich mir das nicht in den 80ern schon angesehen? Die fliegen durch den Weltraum und kämpfen gegen diese Blechdosen-Roboter, oder?
Ja, aber es gibt jetzt eine neue Version! Die Ausgangslage ist ähnlich: Die Cylonen (Roboter die von Menschen erschaffen wurden) habe sich in einem Krieg von den Menschen befreit. 40 Jahre nach Ende dieses Krieges greifen sie plötzlich wieder an. Ermöglicht wurde ihnen dies durch Gaius Baltar, einen der angeblich klügsten, aber auch exzentrischsten Menschen auf Caprica. Baltar liess sich nämlich von einer Frau verführen, die den Cylonen den Zugang zum gesamten Verteidigungssystem der Menschen ermöglicht. Diese Frau war allerdings kein Mensch, sondern ein Cylon, denn (und das ist neu) die Cylonen können die Form von Menschen annehmen!
Innert kürzester Zeit zerstören die Cylonen die 12 Kolonien und nur ca. 50'000 Menschen (und auch Baltar) überleben auf ein paar wenigen Raumschiffen.

Die Menschen finden heraus, dass die Cylonen wie Menschen aussehen können und somit steht jeder schnell mal unter Verdacht, einer von ihnen zu sein. Da die Technologie der Cylonen so weit fortgeschritten ist, dass ein Unterschied kaum feststellbar ist. Hinzu kommt, dass diese menschlichen Cylonen so programmiert wurden, dass sie selber glauben, Menschen zu sein...

Battlestar Galactica lässt sich nur schwer zusammenfassen, die Geschichten sind vielschichtig (Schuld und Sühne, Rechte gegen Sicherheit, Mensch gegen Maschine, Vorsehung gegen den freien Willen). Die Qualität lässt sich nur schwer in zusammenfassen, am einfachsten in Auszeichungen:

- Beste Serie 2005 (nach Time Magazine, Rolling Stone und New York Newsday)
- Peabody Award 2006

Diese Serie empfehle ich wirklich jedem! Es geht hier um weitaus mehr als den Kampf Mensch vs. Maschine.

Tuesday, February 06, 2007

(Noch) nicht im Schweizer Fernsehen:

Heroes
Für Fans von: Lost
Kategorie: Science-Fiction, Mystery, Drama

Auf der ganzen Welt (aber hauptsächlich in den USA) entdecken Menschen, dass sie besondere Fähigkeiten haben:

Die 15-jährige Claire Bennett aus Odessa (Texas) merkt, dass ihre Wunden schnell heilen und dass sie selbst einen Sturz aus grosser Höhe überleben kann.

Der Japaner Hiro Nakamura ist davon überzeugt, Raum und Zeit beeinflussen zu können. Dann könnte er endlich ein Superheld werden.

Peter Petrelli aus New York ist überzeugt, dass er fliegen kann, weil er für grösser vorherbestimmt sei.

Sie und einige andere sind die Protagonisten der Serie "Heroes". Die vielen seltsamen Fähigkeiten machen aus der Serie eher ein Comic. Aber Aufgepasst: Es geht nicht einfach darum, wer welche Fähigkeiten hat. Es geht darum, wie jemand mit seinen Fähigkeiten umgeht. Einige wollen ihre Fähigkeiten für sich behalten wie Claire, die denkt sie wäre ein "Freak". Peter Petrelli riskiert sein Leben, nur um herauszufinden ob er überhaupt Fähigkeiten besitzt.

Angetrieben wird die Geschichte dadurch, einerseits ein Serienkiller namens "Sylar", der offensichtlich auch über besondere Fähigkeiten verfügt, Jagd auf andere "Heroes" macht. Andererseits sucht der Inder Mohinder Suresh von New York aus nach Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Sein Vater glaubte nämlich, einen nächsten Schritt der Evolution gefunden zu haben. Seine Ansichten haben ihm seinen Job und seinen Ruf gekostet. Doch nun wurde er umgebracht, gerade als er einen Weg gefunden hatte, Menschen mit besonderen Fähigkeiten zu finden....

Die vielen Figuren scheinen zu Beginn verwirrend zu sein, doch wie bei Lost sind alle miteinander verbunden. Die Geschichte(n) wird in wunderbaren Bildern erzählt und trotz der Comic-artigen Grundidee wirken alle Figuren menschlich.

Monday, November 20, 2006

Die Abgesetzten

Nicht jede tolle TV-Serie hat auch ein grosses Publikum. Und wenn nicht genügend Leute einschalten, wird die Serie abgesetzt. In diesem Post will Ich einige der Abgesetzten auch den deutschsprachigen Serien-Junkies näher bringen.

1. Firefly (Link ) (2002, 15 Folgen und ein Kinofilm)

Eine Science-fiction Serie ohne Aliens aber dafür mit Cowboys, mit Pistolen statt Laserstrahlen und geflucht wird auf chinesisch. Das muss doch ein Hit werden....

Wurde es leider nicht. FOX sendete die einzelnen Episoden in unregelmässigen Abständen und in der falschen Reihenfolge (der Pilotfilm wurde z. B. erst 3 Monate nach der Premiere ausgestrahlt). Das deshalb so wichtig, weil Firefly nicht einfach irgendwelche Weltraumschlachten mit tollen Special-Effects zeigt, sondern eine richtige Geschichte erzählen will. Dieser Geschichte kann man aber nur richtig folgen, wenn man sie richtig erzählt.

Ca. 500 Jahre in der Zukunft ist die Erde unbewohnbar. Die Menschen leben auf unzähligen Planeten in verschiedenen Sonnensystemen. Die Planeten die nahe am Zentrum sind, werden von der Allianz (eine Art übermächtige, fast totalitäre Regierung) kontrolliert. Die äusseren Planeten wollten lieber in Freiheit und Unabhängigkeit existieren, was zu einem Krieg führte, den die Allianz gewann. Heute führt der ehemalige Wiederstandskämpfer ("Browncoats") Captain Malcolm Reynolds ein Leben in seinem eigenen Raumschiff, möglichst weit weg von der Allianz. Um zu überleben, nimmt er halb-kriminelle Jobs an. Seine Crew besteht zu Beginn aus Zoe Washburne, seiner ehemaligen Kriegskameradin, deren Ehemann Hoban "Wash" Washburne, der Pilot des Raumschiffs, der Mechanikerin Kaywinnit Lee 'Kaylee' Fryesowie sowie Jayne Cobb, einem Söldner, dessen Loyalität käuflich ist. Zu Beginn nehmen sie ein paar Leute mit, die die Crew für nützlich hält: Simon Tam, ein junger Arzt sowie Derrial Book, ein Priester. Hin und wieder stösst die Edel-Prostituirte Inara Serra hinzu.

Wie die Crew dann erfährt, ist Simon Tam mit seiner Schwester River, die er im Gepäck versteckt hatte, auf der Flucht vor der Allianz. Die Allianz führt nämlich geheime Experimente mit seiner hochbegabten Schwester durch. Nun setzt die Allianz alles daran, sie wiederzufinden.

Die Geschichte die in Firefly erzählt wird, ist eine Geschichte über die Freiheit nach der jeder Mensch strebt, selbst wenn er in den unendlichen Weiten des Weltraums lebt. Der Titelsong drück es wohl am besten aus:

"Take my love, take my land, take me where I cannot stand. I don't care I'm still free, you can't take the sky from me. Take me out to the black, tell them I ain't coming back. Burn the land and boil the sea, you can't take the sky from me......There's no place I can be since I found Serenity, you can't take the sky from me."

Ich könnte jetzt hier die gesamte Geschichte erzählen aber mir wäre es lieber wenn sich ein paar Leute die DVD besorgen würden.

Die Charaktere sind alle vielschichtig, die Geschichten voller Ironie und Anspielungen auf die heutige Zeit. Um die Geschichte abzuschliessen wurde sogar noch ein Kinofilm (Serenity) gedreht.

Diesen Film sollte man sich aber erst nach der Serie ansehen.

2. Wonderfalls (Link) (2004, 14 Folgen)

Jaye Tyler ist Mitte 20, hat studiert, ist ziemlich intelligent und kommt aus gutem Hause. Eigentlich sollte sie ein tolles Leben führen. Derzeit arbeitet sie aber in einem Souvenirladen bei den Niagarafällen und wohnt in einem Wohnwagen. Im Souvenirladen wird nicht sie sondern ihr wesentlich jüngerer, verpickelter Mitarbeiter Alec (Spitzname "Mouth-Breather") befördert, was ihre Stimmung nur noch weiter verschlechtert. Ihr Leben kriegt erst eine Wendung, als ein Wachs-Löwe (aus einem Geschenke-Automaten) plötzlich mit ihr spricht. Der Löwe gibt ihr Anweisungen die sie nur sehr ungern befolgt, da die Anweisungen für sie meist peinlich bis schmerzhaft sind. Allerdings führen ihre Taten dazu, dass es anderen Menschen dann irgenwie besser geht (was diese meistens für einen Zufall halten). In den späteren Folgen erhält sie immer wieder neue Anweisungen von anderen "Tieren". Die Hintergründe bleiben im Dunkeln. Jaye weiss nicht, ob Gott mit ihr spricht oder ob sie verrückt geworden ist. Und dann ist da noch Eric, der neue Barkeeper, der gerade versucht, von seiner untreuen Ehefrau loszukommen. Jaye und Eric sind füreinander bestimmt, das wird schnell klar, doch Jayes "Tiere" kommen immer wieder dazwischen...

Die ständig miesgelaunte Jaye wird von der Kanadierin Caroline Dhavernas gespielt. Sie ungefähr das, was Kristen Bell für Veronica Mars ist: Die tragende Figur. Sie spielt die unzufriedene Jaye äusserst liebenswert und überzeugend. Die Geschichten sind einfach zum Totlachen und mit Jayes Lebensituation kann sich fast jeder 20 bis 25 Jährige identifizeren. Diese Serie zeigt wunderbar auf, wie man mit wenig Geld grosse Unterhaltung produzieren kann.

3. Arrested Development (Link) (2003-2006, 53 Folgen)

Die wahrscheinlich witzigste Sitcom aller Zeiten. Unter anderem dieser Serie haben wir es zu verdanken, dass das Hintergrundlachen heutzutage kaum noch zu hören ist.

Michael Bluth freut sich schon auf den Moment, wenn ihm sein Vater George endlich die Geschicke des Familienunternehmens anvertraut. Schliesslich ist Michael der einzige der Familie, der etwas aus seinem Leben gemacht hat. Alle anderen jagen irgendwelchen Träumen nach (z. B. Zauberer werden wie sein Bruder George Oscar Bluth, kurz GOB genannt) oder sie leben nur vom Vermögen der Familie (Mutter Lucille, Schwester Lindsay). Doch aus Michaels Plänen wird nichts, denn Vater George übergibt die Firma seine Fraum Lucille und dann taucht die Börsenaufsicht mit eine SWAT-Team auf, beschlagnahmt alle Besitztümer und verhaftet George Bluth. Nun muss Michael die Familie zusammenhalten, ob es ihm passt oder nicht.

Die Geschichte der Familie Bluth wird im Stile einer Dokumentation (inkl. Erzähler aus dem Off) präsentiert. Des Tempo (und auch die Pointendichte) ist extrem hoch, viele Anspielungen entdeckt man erst, wenn man genau hinsieht. Highlights sind u. a. die unfreiwillig komischen Äusserungen von Lindsays Ehemann Tobias und der Gastauftritt von Charlize Theron als Michaels neue Freundin. Auch Michael Cera überzeugt in der Rolle als Michaels schüchterner, unsicherer Sohn George Michael.

Der grösste Unterschied zu einer "normalen" Sitcom ist aber die kontinuierliche Handlung. Einzelne Episoden anzuschauen genügt nicht, man muss von Anfang an dabei gewesen sein. Also DVD besorgen!

Tuesday, October 24, 2006

Meine Nummer 3: 24

Das Konzept von 24 ist schnell erzählt: Ein US-Geheimagent, Jack Bauer, kämpft ohne Skrupel gegen skrupellose Terroristen. Dabei muss es immer ganz schnell gehen und meistens ist Jack Bauer auch noch persönlich betroffen.

24 läuft demnächst in der 6. Staffel, die Serie läuft weltweit erfolgreich, die DVD verkauft sich ebenfalls hervorragend... Wieso eigentlich?

Kiefer Sutherland spielt den Agenten Jack Bauer nicht, er IST Jack Bauer. Wohl kaum ein Schauspieler wird derzeit so mit seiner Rolle verbunden wie er.

Die Handlung ist lässt sich zwar meistens auf "Jack gegen den Rest der Welt" vereinfachen, aber das Tempo der Serie ist so dermassen hoch, dass man kaum auf die Idee kommt, dass Jack es ja irgendwie hinkriegen wird.

Der Titel "24" kommt davon, dass jede Staffel 24 Folgen hat und in "Echtzeit" abläuft. Eine Staffel dauert also genau einen Tag. Um die Spannung zu erhöhen wird zwischendurch auch noch die Uhrzeit eingeblendet. Allerdings hat dies zur Folge, dass die Handlung z. T. ziemlich unrealistisch wird. So gerät Jack Bauer nie in einen Stau, muss nie ausserhalb von Los Angeles arbeiten und alle Bomben detonieren immer um xx:59 Uhr.

"24" lebt vor allem von Action, Schiessereien, "Leben oder Tod" Situationen, Doppelagenten (es gibt immer einen in der CTU!) und technischen Spielereien. Den Produzenten gelingt es immer wieder, die Spannung aufzubauen und sich neue, noch extremere Situationen auszudenken in die Jack Bauer gerät.

Bei "24" wird es in keiner Sekunde langweilig, solange man bereit ist, sein Gehirn für 40 Minuten pro Folge abzuschalten und sich vom Adrenalin steuern zu lassen.

Update: Kürzlich wurde ein neuer Trailer zur 6. Staffel präsentiert.

Meine Nummer 2: Veronica Mars

Diese Serie kennt fast niemand in der Schweiz. Das ist sehr Schade. Denn Veronica Mars ist die legitime Nachfolgerin von "Buffy the Vampire Slayer" (Buffy - Im Bann der Dämonen).

Die kleine Gemeinde "Neptune" liegt an der kalifornischen Pazifikküste. Neptune ist die Heimat der Reichen und noch Reicheren. Softwaremillionäre, ehemalige Profi-Sportler und Schauspieler leben hier Tür an Tür (oder besser Villa an Villa). Wer auf die örtliche Neptune High School geht (wie die zu Beginn der Serie 17-Jährige Veronica Mars), dessen Eltern sind entweder Millionäre oder sie arbeiten für Millionäre. Veronica gehörte früher zu den Privilegierten: ihr Vater war der Sheriff und hatte so trotz geringem Gehalt grosses Ansehen, ihr Freund war Duncan Kane, Sohn eines Software-Millionärs. Hier gibt's eine nette Einführung:



Doch für Veronica hat sich einiges geändert: Ihr Freund will nichts mehr von ihr wissen, ihre beste Freundin Lilly Kane (Schwester von Duncan) wurde unter mysteriösen Umständen ermordet und ihr Vater verlor im Zuge der Ermittlungen seinen Job und ihre Mutter hat urplötzlich die Stadt verlassen. Jetzt arbeitet ihr Vater, Keith Mars, als Privatdetektiv und Veronica hilft mit, auch wenn ihr Vater nicht immer damit einverstnden ist. Veronica will unbedingt aufklären, wer ihre Freundin Lilly wirklich umgebracht hat, denn die offizelle Version findet sie unglaubwürdig. Ihr Vater ist ihr keine Hilfe, da er mit der Sache nichts mehr zu tun haben will.

Die Serie lebt vor allem von der Hauptdarstellerin Kristen Bell, den tollen Drehbüchern, einer brillianten visuellen Umsetzung und einer passenden Musikauswahl. Zu Beginn ist die Erzählweise mit den vielen Rückblenden etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit gibt es immer weniger davon und wir erfahren immer mehr über die wahren Hintergründe über den Mord an Lilly Kane (wird am Ende der ersten Staffel aufgeklärt).

Der Stil erinnert an einen Roman von Raymond Chandler: Veronicas Kommentare aus dem Off, die Detektivarbeit in dunklen Nebengassen, die düsteren Geheimnisse der Oberschicht...

Jede Staffel hat eine übergeordnete Geschichte (Wer hat Lilly Kane getötet in Staffel 1), jede einzelne Folge hat ausserdem ein "Crime of the week", dass es aufzuklären gilt. Diese Geschichte ist meistens harmlos, bietet aber einen wichtigen Einblick in die Welt von Neptune, California.

Ein Highlight (aber nur in der englischen Originalversion) sind die vielen Anspielungen auf Filme, Musik und sogar Musicals in den Dialogen.

Die Figur von Veronica Mars ist wunderbar geschrieben und wird von Kristen Bell einfach überragend gespielt. Die anderen Schauspieler verblassen daher leicht neben ihr.

Wie zu Beginn gesagt ist Veronica Mars die legitime Nachfolgerin von "Buffy". Zwar hat Veronica keine Superkräfte und es tauchen keine Dämonen oder Vampire auf, aber Veronica ist eine starke Persönlichkeit wie auch Buffy. Selbst der Schöpfer von "Buffy", Joss Whedon, hält Veronica Mars für die momentan beste Serie im TV. Diese Lob hat ihm übrigens eine kleine Rolle eingebracht (zu Beginn der 2. Staffel). Ausserdem spielen Charisma Carpenter und Allyson Hannigan in einigen Folgen als Gäste mit.

Veronica Mars ist für alle die schon "Buffy" toll fanden und mit "O.C." nichts anfangen können (wie mich). Inzwischen ist Veronica Mars in der 3. Staffel und erfreut sich immer grösserer Beliebtheit.

Meine Lieblingsserie: Lost

Hier stimmt einfach alles: Die richtige Mischung aus guten Schauspielern, eine tolles Team von Autoren, eine grossartige (und teure) technische Umsetzung und vor allem eine tolle Story.

Geschichte: "Lost" erzählt die Geschichte der Überlebenden des Absturzes von Oceanic Flug 815. Ihr Flugzeug war auf dem Weg von Sydney nach Los Angeles, als es in Turbulenzen geriet, auseinander brach und abstürzte. Dieser Absturz ist der Beginn der Serie.

Na und? Mögen sich einige fragen. Das reicht doch höchstens für ein paar Folgen.

Der Clou an der Geschichte ist, dass unsere Überlebenden nicht gefunden werden. Sie sitzen auf einer Insel irgendwo im Pazifik fest und merken bald, dass auf dieser Insel merkwürdige Dinge geschehen, z. B. lauert in den Wäldern ein Monster, das noch niemand gesehen hat. Aussserdem werden sie von einem Eisbären angegriffen.

Aber dies ist nur die eine Hälfte der Geschichte.

In Rückblenden wir erzählt, weshalb die einzelnen Überlebenden überhaupt im Flugzeug waren und weshalb sie sich auf der Insel so verhalten. Zu den Überlebenden gehört Jack Shephard, ein Chrirurg der schnell zu Anführer der Gruppe wird. Er war im Flugzeug um seinen kürzlich verstorbenen Vater zurück nach Los Angeles zu bringen.
Ebenfalls dabei war Kate Austen, die zuvor jahrelang auf der Flucht vor der Polizei war und von einem Marshall zurück in die Staaten gebracht werden sollte.

Ich könnte jetzt Seitenweise über alle Charaktere auf der Insel schreiben, aber das haben einige Leute auf der Lostpedia schon getan.

Das Besondere an dieser Serie ist die "Langsamkeit". Am Ende der ersten Staffel (25 Folgen) sind die Überlebende gerade mal 48 Tage auf der Insel, am Ende der 2. Staffel sind es 65 Tage. Die Charaktere werden wunderbar entwickelt, ihre Beziehungen werden vertieft. Hinzu kommen unzählige Details, wie z. B. Hinweise auf Literatur, Beziehungen der Überlebenden vor dem Absturz etc. die jede einzelne Szene dieser Serie unglaublich wichtig machen.

Kritiker bemängeln, dass die Serie inzwischen (Beginn 3. Staffel) viel zu viele Charaktere hat und man der Handlung nur noch schwer folgen könne. Dem entgegne ich, dass die Serie sowieso eher auf DVD statt im Fernsehen verfolgt werden sollte. So kann man nämlich einzelne Zusammenhänge entdecken, die man bei einem wöchentlichen Rhythmus wohl verpassen würde (z. B. dass der Vater von Shannon und Boone stirbt, weil sich Jack in der Notaufnahme entscheidet, Sarah zu behandeln, was wiederum dazu führt dass er Sarah überhaupt kennenlernen und heiraten kann).

Ein weiterer Pluspunkt für "Lost" ist ausserdem, dass die Serie "on location" auf Hawaii gedreht wird (genau genommen wird ausschliesslich auf Hawaii gedreht). Dieser Umstand verleiht den Szenen im Urwald und am Strand eine wesentlich intensivere Atmosphäre.

Alles in allem ist "Lost" für mich beste Serie, weil die Autoren den Mut hatten, einige Konventionen wie z. B. eine abgeschlossene Handlung für jede Folge oder max. 7 Charaktere zu sprengen. Bisher haben sie es immer wieder geschafft, die Fans mit neuen Wendungen und Rätseln vor den Fernseher zu locken. Zwar werden die Fernsehmacher in den USA versuchen, dieses Konzept zu kopieren (z. B. the nine), allerdings ist dies mit einem grossen finanziellen Aufwand verbunden. "Lost" ist nicht umsonst die teurste Serie überhaupt.

Also nur um einiges klarzustellen: Ich schreibe hier nur über US-TV-Serien!

Meine Favoriten, die in den folgenden Tagen hier kurz diskutiert werden, sind:

1. Lost

2. Veronica Mars

3. 24

Diese Auswahl zeigt auch meinen Geschmack klar auf.

Eine gute Serie braucht vor allem mehrere gute Storylines. Dazu ein paar zumindest passable Schauspieler (oder zumindest sollten die passenden Schauspieler für die richtigen Rollen ausgwählt werden). Ausserdem benötigt man ein Konzept, wie die Serie visuell/stilistisch umgesetzt werden soll. Danach kommen so Sachen wie Special Effects, Gast-Stars etc.

Über viele andere Serien (z. B. alle CSIs und Law & Order) werde ich später schreiben. Meine Kommentare beziehen sich immer auf die aktuellen Folgen aus den USA, Ausnahmen werden gekennzeichnet.

Vom Autor von der Mess-anger...

An dieser Stelle blogge ich über meine liebsten TV-Serien. Sei gewarnt vor möglichen Spoilern!